„Ein Fleischer- und ein Bäckergesell wanderten einst in die Fremde. Der Bäcker wurde bald matt, da er brustkrank war, legte sich hin und schlief ein. Der Fleischer wusste nichts Besseres zu tun, und folgte seinem Beispiel. Es währte aber nicht lange, so wurde er munter. Er bemerkte, wie sein Mitgesell stöhnte und sich im Schlafe hin und her wand. Indem er noch auf den Schlafenden blickte, sah er, wie eine Schlange aus dem Munde desselben kroch. Die Schlange war ganz schleimig und schlug im Grase mit dem Schwanz hin und her, bis sie trocken war. Darauf kroch sie zum zweiten Male in den Mund des Schlafenden und wieder stöhnte und wand sich dieser. Als sie darauf wieder aus dem Mund desselben herausgekrochen kam, erschlug sie der Fleischer. Der Bäcker wachte nach einiger Zeit auf. Er fühlte sich gesund und munter und litt fortan nicht mehr an der Brust. Also muss die Schlange die Murawa gewesen sein.“
aus „Sagen der Lausitz“ Zusammengestellt von Erich Krawc erschienen im Domowina Verlag 1962